Kunststoffpartikel lassen sich heutzutage in Salz, Bier, natürlich in unserem (Trink)Wasser und sogar in der Quelle des Rheins nachweisen, was ohnehin schon erschreckend ist. Weitaus unbekannter hingegen ist die Tatsache, dass sich die Untersuchungsgegenstände verschiedener Berufsgruppen aufgrund der menschengemachten Verschmutzung der Umwelt durch Plastik gewandelt haben: Eine Mikrobiologin etwa beschäftigt sich nun nicht mehr mit Plankton, sondern mit dem Mikroplastik in unseren Gewässern; die Arbeit eines Geologen hat sich ‚von Gestein zu Plastik’ verschoben: demonstrativ hält dieser ein Original-Präservativ in die Kamera, das im Gebirge fossilisiert ist! Er fordert, die „Umwelt“ als „Unswelt“ zu bezeichnen, um wieder ein engeres Verhältnis zur Natur zu gewinnen, was bereits der Naturethiker Klaus Michael Meyer-Abich im vergangenen Jahrhundert mit dem Begriff der „Mitwelt“ anmahnte.
Manche Aspekte der Dokumentation sind kritisch zu betrachten, etwa, dass die prinzipiell lobenswerte Plastic Bank, die armen Menschen eine Perspektive bietet, gleichzeitig die Firmen animiert, ihre Produkte weiterhin in Plastik zu verpacken und der (westliche) Kunde dem Trugschluss aufsitzt, wenn er diese kaufe, tue er (nur) etwas Gutes. Dennoch lautet das stimmige Fazit (des Films): „Plastik ist nicht per se negativ, überdacht werden muss jedoch der menschliche Umgang damit.“ Ermutigend ist, dass sich seither bereits ein wenig in puncto Plastik zum Positiven verändert hat, dies zeigt beispielsweise das ab Sommer 2021 EU-weit geltende Verbot von Trinkhalmen und Einweggeschirr aus Kunststoff.