(3Sat, nano, 06.05.2020)
Der Bericht verdeutlicht, dass Appelle an die Verbraucher, die immerhin für die Hälfte der Lebensmittelverschwendung verantwortlich sind, dennoch nicht ausreichen, um der sowohl ökologisch als auch ökonomisch irrsinnigen Verschwendung von Ressourcen schon bei der Erzeugung der Nahrungsmittel Einhalt zu gebieten. Hierfür sind – wieder einmal – die (politischen) Rahmenbedingungen entscheidend, das heißt, die gesamte Kette der Lebensmittelproduktion ist von Bedeutung: die falsche, auf Masse statt Klasse setzende aktuelle Subventionierung müsste beendet und es müssten regionale, kurze Kreisläufe gefördert werden. Konkret könnte solch ein Systemwechsel, im Rahmen dessen nicht mehr jede dritte Kartoffel weggeworfen wird und wir uns von Mengenrabatten und Überangebot distanzieren, etwa durch Solidarische Landwirtschaft erreicht werden: Die Landwirte erhalten hier von den Kunden, an die direkt die Erzeugnisse geliefert werden, ein Grundeinkommen und wirtschaften unabhängig, jenseits der Zwischenhändler und Supermarktketten. Letztlich kann aber doch der Verbraucher schon jetzt solche Modelle unterstützen.
Tipp: Ein praktisches Modell bilden auch die Bio-Lieferdienste, die im meist wöchentlichen Turnus die Kunden auf Wunsch mit biologischen und regionalen Produkten versorgen.