Archiv der Kategorie: Produktion

Weniger Essen für die Tonne – so könnt’s klappen:

(3Sat, nano, 06.05.2020)

Der Bericht verdeutlicht, dass Appelle an die Verbraucher, die immerhin für die Hälfte der Lebensmittelverschwendung verantwortlich sind, dennoch nicht ausreichen, um der sowohl ökologisch als auch ökonomisch irrsinnigen Verschwendung von Ressourcen schon bei der Erzeugung der Nahrungsmittel Einhalt zu gebieten. Hierfür sind – wieder einmal – die (politischen) Rahmenbedingungen entscheidend, das heißt, die gesamte Kette der Lebensmittelproduktion ist von Bedeutung: die falsche, auf Masse statt Klasse setzende aktuelle Subventionierung müsste beendet und es müssten regionale, kurze Kreisläufe gefördert werden. Konkret könnte solch ein Systemwechsel, im Rahmen dessen nicht mehr jede dritte Kartoffel weggeworfen wird und wir uns von Mengenrabatten und Überangebot distanzieren, etwa durch Solidarische Landwirtschaft erreicht werden: Die Landwirte erhalten hier von den Kunden, an die direkt die Erzeugnisse geliefert werden, ein Grundeinkommen und wirtschaften unabhängig, jenseits der Zwischenhändler und  Supermarktketten. Letztlich kann aber doch der Verbraucher schon jetzt solche Modelle unterstützen.

Tipp: Ein praktisches Modell bilden auch die Bio-Lieferdienste, die im meist wöchentlichen Turnus die Kunden auf Wunsch mit biologischen und regionalen Produkten versorgen.

Bioland-Produkte bei Lidl

Im Rahmen dieser MARKT-Sendung des WDR wird darüber berichtet, dass Lidl in Zukunft auch Produkte mit dem Bioland-Siegel anbieten wird. Produkte, die das Bioland-Siegel tragen, genügen strengeren Produktions-Kriterien als solche, die lediglich mit dem EU-Bio-Siegel gekennzeichnet sind. Die strengeren Kriterien zeigen sich in Bezug auf die Herkunft der Waren sowie in der Tierhaltung beispielsweise daran, dass pro Hektar nur 280 Hähnchen erlaubt sind, unter dem EU-Bio-Siegel dagegen 580 bzw. 10 Schweine pro Hektar, während das EU-Bio-Siegel 14 Schweine zulässt. Auch der Medikamenteneinsatz in der Tierhaltung ist unter dem Bioland-Siegel strenger geregelt. Der Bericht thematisiert auch den von Lidl zugesagten Umgang mit den Bioland-Produzenten.

Kommentar: Bioland bei Lidl – gut oder schlecht?

Unter diesem Link findet sich eine Bewertung der Kooperation zwischen Lidl und Bioland einer Redakteurin der Zeitschrift „Schrot & Korn“. Die Sprecherin thematisiert Risiken und Chancen der „Verschwisterung“ und kommt letztlich zum dem Schluss, man solle diesem Vorhaben zunächst einmal unvoreingenommen oder gar positiv gegenübertreten, da jedes verkaufte Bioland-Produkt mehr einen Zugewinn im Umgang mit unserem Planeten bedeute.

(entsprechender Link folgt)

We Feed the World – Essen global (Erwin Wagenhofer, 2006)

Der Film „We Feed the World – Essen global“ führt dem Zuschauer auf sehr sachliche, daher aber umso drastischere Art und Weise die Abgründe und Absurditäten unserer modernen industriellen Nahrungsmittelproduktion vor Augen. Thematisch unterteilt in einzelne Kapitel, werden uns Konsumenten die indirekten globalen Konsequenzen unseres täglichen Kaufverhaltens verdeutlicht, beispielsweise warum unsere Masthühner (bzw. letztlich wir als deren Verzehrer) den Regenwald Brasiliens nieder fressen oder wir durch den Kauf von Treibhaustomaten aus Spanien moderne Sklavenarbeit mitten in Europa unterstützen.Der Film „We Feed the World – Essen global“ führt dem Zuschauer auf sehr sachliche, daher aber umso drastischere Art und Weise die Abgründe und Absurditäten unserer modernen industriellen Nahrungsmittelproduktion vor Augen. Thematisch unterteilt in einzelne Kapitel, werden uns Konsumenten die indirekten globalen Konsequenzen unseres täglichen Kaufverhaltens verdeutlicht, beispielsweise warum unsere Masthühner (bzw. letztlich wir als deren Verzehrer) den Regenwald Brasiliens nieder fressen oder wir durch den Kauf von Treibhaustomaten aus Spanien moderne Sklavenarbeit mitten in Europa unterstützen.